„Globales Prekariat“? Ungleiche und kombinierte Informalisierung als sozialwissenschaftliche und politische Herausforderung
DOI:
https://doi.org/10.15203/momentumquarterly.vol8.no2.p58-78Schlagwörter:
Prekarisierung, prekär, Prekariat, Informalisierung, informelle Beschäftigung, Klassenstruktur, global, Organisierung, Gewerkschaften, MachtressourcenZusammenfassung
Bach/Blaha versuchen in ihrem Beitrag eine globale Einordnung von prekären Arbeitsverhältnissen in konzeptueller und empirischer Hinsicht. Ausgangspunkt ist die seit den 1990er-Jahren intensiver geführte Prekarisierungsdebatte, die sich auf institutionelle Kontexte des globalen Nordens bezieht. Mit Verweis auf die schon länger zurückreichende und auf breitere, vielfältigere Phänomene im globalen Süden fokussierende Diskussion zu informeller Beschäftigung und Informalisierung präferieren die AutorInnen den Begriff der Informalisierung als übergeordneten, global verwendbaren bzw. weniger kontextabhängigen Begriff, um Phänomene der Unsicherheit und Verwundbarkeit sowie Verbindungen zwischen formalen und informellen Beschäftigungssegmenten etwa im Rahmen transnationaler Wertschöpfungsketten zu fassen. Vor dem Hintergrund einer sehr eingeschränkten Datenlage unternimmt der Beitrag den Versuch einer Quantifizierung verschiedener Beschäftigungsformen im globalen Rahmen, um sich einer globalen Klassenstruktur anzunähern. Der zweite Teil des Beitrags schließt an diese empirischen Befunde an und geht der Frage nach, welche Herausforderungen für die Organisation und Artikulation von Interessen von informell Beschäftigten sowie von subaltern Arbeitenden generell damit verbunden sind. Mit Bezugnahme auf Machtressourcenansätze werden Überlegungen zu Möglichkeiten und Barrieren der Organisierung angestellt.
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