Insolvenzgeschehen und Konjunktur vor Ausbruch der Pandemie
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https://doi.org/10.15203/momentumquarterly.vol13.no2.p87-98Schlagwörter:
Insolvenz, Insolvenzentgeltsicherungsfonds, Wirtschaftswachstum, Regressions- und Korrelationsanalyse, ÖsterreichZusammenfassung
In den Jahren vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie im Frühjahr 2020 war sowohl in Österreich als auch international ein kontinuierlicher Rückgang der Unternehmensinsolvenzen über unterschiedliche Konjunkturphasen hinweg zu beobachten. Diese empirische Entwicklung scheint den bisherigen Annahmen einer antizyklischen Reaktion des Insolvenzgeschehens auf konjunkturelle Impulse zu widersprechen. Dies wirft die Frage auf, ob sich die Insolvenzentwicklung bereits vor Ausbruch der Pandemie von der wirtschaftlichen Wachstumsdynamik abgekoppelt hat und ob alternative Faktoren wie die Niedrigzinspolitik oder das Auftreten von "Zombie-Unternehmen" einen maßgeblichen Einfluss ausüben. Mit zeitreihenanalytischen Methoden finden wir für Österreich bis zum Ausbruch der Pandemie keine empirische Evidenz für eine Entkoppelung von Insolvenz- und Insolvenz-Entgeltsicherungsfällen. Die Insolvenzentgeltsicherungsfälle und -auszahlungen reagieren nach wie vor antizyklisch, d.h. in konjunkturellen Hochphasen tendenziell rückläufig und in konjunkturellen Abschwungphasen tendenziell ansteigend.
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